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Gebärdensprache
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Hörende Erwachsene verwenden oft Mimik, Handzeichen und Gesten, wenn die Lautsprache versagt. Zum Beispiel
- im Straßenverkehr, bei Entfernungen,
- wenn es laut ist oder
- wenn sie mit Menschen reden wollen, die eine andere Sprache sprechen.
Die Gehörlosengemeinschaft hat diese Kommunikation ohne Lautsprache zu einem vollständigen Sprachsystem entwickelt, der Gebärdensprache. Diese ist festgehalten in verschiedenen Gebärdensprachlexika.
Deutsche Gebärdensprache DGS
Die Deutsche Gebärdensprache DGS verwendet Mimik, Gestik, Körperhaltung und besonders Handzeichen. Die Handzeichen sind nach Handform, Handstellung, Ausführungsstelle und Bewegung unterschieden. Die Gebärdensprache hat einen umfassenden Wortschatz und eine eigenständige Grammatik.
Gebärdensprache ist von Menschen erschaffene Kultur: Gehörlosenkultur.
Gebärdensprache wird oft als "natürliche" Sprache der gehörlosen Menschen bezeichnet. Das ist eine Kurzformel. Sie besagt, dass diese Kommunikation spontan verwendet wird, da die visuelle Verständigung notwendig ist und direkt stattfindet.
Auf der Internetseite von "visuelles-denken" können Sie einen Schnupperkurs in Gebärdensprache machen.
Das Hamburger Fachgebärden-Lexikon für SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen gibt die folgende Definition:
"Die Gebärdensprache ist das natürliche Kommunikationsmittel, das sich in der Gemeinschaft Gehörloser entwickelt hat. Sie wird innerhalb dieser Gemeinschaft überliefert und stellt den engen sozialen Zusammenhalt ihrer Mitglieder her. Dies ist auch der Grund, warum Gebärdensprachen nicht universell sind, sondern wie gesprochene Sprachen an kulturelle, soziale und politische Bedingungen gebunden sind."
Gebärdensprachvideo
Definition im Hamburger Fachgebärdenlexikon: Gebärdensprache
Die Gebärdensprachen sind von Land zu Land und auch regional unterschiedlich, ebenso wie die Lautsprache. Es gibt „Deutsche Gebärdensprache” (DGS), American Sign Language (ASL) und international viele andere Gebärdensprachen. Sie sind jedoch in ihrer grammatischen Struktur ähnlich und enthalten international verständliche Mittel wie Mimik, Gesten und Symbole.
Damit die Kommunikation mit Gebärdensprache funktioniert, muss man lernen wie jede andere Sprache. Siehe hierzu: Gebärdensprachkurse
Lautsprachbegleitende Gebärden LBG
Außer der Gebärdensprache der Gehörlosen gibt es auch andere Gebärden: Das Lautsprachbegleitende Gebärden (LBG) orientiert sich – im Gegensatz zur DGS – an der deutschen Grammatik. Jedes gesprochene Wort wird mit Gebärdenzeichen begleitet. Diese Sprache wurde im pädagogischen Bereich entwickelt.
Gebärdensprachdolmetschen
Für die Verständigung zwischen Menschen, die Gebärdensprache beherrschen und Menschen, die sie nicht verstehen, gibt es Gebärdensprachdolmetscherinnen, -dolmetscher. Mehr dazu siehe unter Gebärdensprachdolmetschen und Kostenübernahme für Gebärdensprachdolmetschen